Schnelle Diagnosen auch auf dem Land (2024)

Sie arbeiten ausschließlich mit Sysmex Analysegeräten. Warum haben Sie sich dafür entschieden?

Mich hat vor allem der Automatisierungsgrad überzeugt, zum Beispiel beim XN 550. Die Proben können einfach reingestellt werden, eine Taste wird gedrückt, und schon arbeitet das Gerät: Es wird automatisiert genommen, geschüttelt, aufbereitet und ins Laborsystem eingespielt. Das hilft vor allem gegen hohe Personalkosten. Wir wollen das Personal, das wir haben, für hochwertigere Aufgaben nutzen. Auch die Urinanalyse wird automatisiert eingespielt. Früher musste jeder Harnstreifen eigens untersucht, mit der Tabelle verglichen und das Ergebnis händisch ins Computersystem eingetragen werden. Und der Patient erhält einen vernünftigen Befund wie im Labor. Das hat einen hohen Professionalitätsgrad.

Spielen Sie mit dem Gedanken, die Möglichkeiten vor Ort weiter auszubauen?

Für uns ist eine der nächsten Anschaffungen ein Gerät zur Elektrolytbestimmung. Die Analyse der Nieren- und Leberwerte ist interessant für uns. Was wir für eine wirklich präzise Diagnose brauchen, um auch am Wochenende entscheidungsfähig zu sein, sind das Blutbild, CRP und die Herzinfarktdiagnostik. Außerdem Elektrolyte und Nierenwerte, Herzinfarktenzyme und eben die Leberwerte.

Als Bürgermeister und praktizierender Allgemeinmediziner haben Sie sicher einen guten Überblick über die Bedürfnisse der Menschen Ihrer Region. Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie hier für die Digitalisierung?

Die fortschreitende Digitalisierung unterstützt uns dabei, für diese Region eine erstklassige Primärversorgung zu gewährleisten – lokal, wohnungsnah und auf hohem Niveau. Die Herausforderung besteht darin, die Datenflut zu verwalten, die mit der Digitalisierung der Prozesse einhergeht. Die Patientendaten besser zu strukturieren, dafür sind Softwareentwickler gefragt. Wir haben zwar eine elektronische Patientenakte, aber das ist nichts anderes als ein digitalisierter Ringordner. Was wir brauchen, ist die patientenspezifische Analyse von Daten. Wir müssen anhand der vorliegenden Daten einen guten Überblick über den Patienten bekommen können. Dafür sind die Rohdaten aus den Geräten wichtig, die auch Verläufe abbilden.

Welchen Nutzen erwarten Sie davon?

Ich finde es hilfreich, wenn ich dem Patienten auf einem Bildschirm zeigen kann, wie sich seine Nieren- und Zuckerwerte entwickelt haben. Außerdem kann ich Warnparameter hinterlegen. Beispielsweise haben wir uns Kontrollprogramme angelegt, die mit den Daten der Sysmex Geräte im Hintergrund nach relevanten, von uns definierten Extremdaten suchen. Werden die überschritten, bekommen wir eine SMS mit Laborwarnungen. Das heißt: Hat ein Patient einen stark auffälligen Laborwert, erhält der diensthabende Arzt automatisch eine SMS und kann handeln.

Summary

  • Um Akutuntersuchungen selbst vornehmen zu können, hat das Versorgungszentrum ein eigenes Labor aufgebaut
  • Der Automatisierungsgrad der Analyser sorgt für eine Entlastung des Personals

Fotoquelle: Florian Schubert

Schnelle Diagnosen auch auf dem Land (2024)
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Author: Kelle Weber

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